Mein kleines Konjunkturprogramm (Vorsicht, Satire!)

Dezember 10, 2008 at 8:11 pm (Uncategorized)

Liebe Bundesregierung,

wie du, habe auch ich mich mit einigen Untersuchungsausschüssen zusammen gesetzt, die deine neuen Gesetze und die allgemeine Entwicklung in Deutschland der vergangenen Jahre analysiert haben um ein Rettungspaket für die deutsche Wirtschaft zu schnüren.

Schritt 1:
Nachdem das Telefonieren im Auto verboten wurde weil man dadurch zu sehr von der Straße abgelenkt wird und aus selbem Grund Verbote für Essen, Trinken und Rauchen am Steuer im Gespräch waren denken Werbwolfs Untersuchungsausschüsse zur Konjunkturrettung (kurz WUK) dass es Zeit ist die wirklichen Ablenkungen abzuschaffen: Beifahrer.
Wie oft werden ordnungsliebende Bürger von der rechten Seite angequatscht und können dem Verkehrsfluss nicht mehr folgen weil sie, gezwungen durch ein stetes „Nun sag doch auch mal was dazu!“, ihre Gedanken auf eine möglichst sinnvolle Antwort konzentrieren müssen. Und schon knallt es oder aber man fährt zu schnell.
Wenn nun also keine Beifahrer mehr erlaubt sind fällt hier schon eine echte Gefahrenquelle aus.
Da natürlich aber jede/r zu seinem/ihrem Ziel kommen muss ergibt sich hieraus eine extreme Steigerung der deutschen Autowirtschaft, eine Verdoppelung, wenn nicht gar Verdreifachung, der Autozahl ist der absolute Konjunkturmotor für diese arg gebeutelte Zunft. Die von dir geplante Freistellung von der KFZ-Steuer ist doch der absolute Grund sich ein Auto zu kaufen, schließlich kann man bei einem Kauf von 20.000€ immerhin gute 450€ sparen in 3 Jahren, na wenn das kein Grund ist sich ein neues Auto zu leisten.
Natürlich bedeutet dies ein höheres Verkehrsaufkommen und Staus sind vorprogrammiert sagen sie? Hier greift

Schritt 2:
Um einen zügigen Fluss der höheren Zahl an Autos zu gewährleisten werden alle Autobahnen 10-Spurig ausgebaut. Die Bauindustrie ist somit ebenfalls saniert und auf mehrere Jahre sind die Arbeitsplätze in der Branche nicht nur gesichert, wir könnten hiermit ganz klar Vollbeschäftigung erreichen, wenn bisher unnütze Sauerstoffverbraucher wie Börsenanalysten oder Bauernhofluder mit Bäckergatten einfach den Spaten in die Hand nehmen und mal sehen was es heißt für Geld zu arbeiten. Ja Autobahnbau ist was tolles, gell Frau Hermann?
Aber was ist mit den Gebäuden die für die neuen Straßen abgerissen werden müssen fragen Sie? Das ist das tolle an dem von den WUK erdachten Konzept es gibt einen

Schritt 3:
Natürlich nehmen die neuen Autobahnen eine Menge Platz ein und viele fleißige Häuslebauer müssen sich eine neue Bleibe suchen. Dies ergibt natürlich einen weiteren Aufschwung für die Baubranche. Außerdem können die neuen Häuser im Grünen direkt CO2-neutral gebaut werden um den ansteigenden Abgasverbrauch der neu gekauften Autos zu kompensieren. Zwischengelagert werden die umziehenden Bürger in den vielen leerstehenden Betonkunstwerken im Osten der Republik wodurch die dortige Lage (Frauenschwund, Abwanderung,…) sofort erheblich verbessert wird. Und wer einmal im Osten wohnt wird sicher auch da bleiben bei all den blühenden Wiesen ;-).
Ein Strukturprogramm zur Föderung von umweltfreundlichen Gebäuden wird ein weiterer Anreiz, auch für bisherige Mieter, sich mit Eigenheimen einzudecken. Der Platz der durch bisherige Mieteinheiten verbraucht wird kann so sinnvollerweise mit neuen Einkaufszentren gefüllt werden in denen die neu ausgebildeten Straßenbauer ihren neuen Reichtum ausgeben können, somit ist auch der Einzelhandel gerettet. Warum sollten die Menschen aber ihr Geld ausgeben und nicht auf die Hohe Kante legen? Und woher soll eigentlich das Geld für die von den WUK geplanten Ausgaben kommen?

Schritt 4 Die Finanzierung:
Natürlich sind für die geplanten Änderungen einige Mehrausgaben nötig. Dies ist allerdings kein Problem.
Durch den Aufschwung in der Automobilbranche und den erhöhten Benzinverbrauch ergeben sich Mehreinnahmen (Mehrwertsteuer, Benzinsteuer, KFZ-Steuer (natürlich nur bei denen die eine gebrauchte CO2-Schleuder kaufen müssen)) die nicht nur die Mehrausgaben decken sondern auch noch der Haushaltskonsilidierung und der Staatsverschuldung helfen werden.
Nachdem die Banken verstaatlicht wurden (Oh habe ich das noch gar nicht erwähnt ich Schlingel?) wird zudem eine neue Art des Plus-Sparens eingeführt. Solltest du, liebe Bundesregierung hiermit nichts anfangen können (Sparen, was ist das?) eine kurze Erklärung:
Beim sogenannten Plus-Sparen wird Ende des Monats das noch auf dem Konto vorhandene Geld auf ein Sparbuch gebucht so dass man im Laufe der Zeit halt einen netten Gesamtbetrag erhält.
Ich habe mir deine Abgeltungssteuer angeschaut und ein „wenig“ weiter entwickelt.
Wieso nur Steuer auf die Zinsen und wieso nur 25%? Wer am Ende des Monats noch Geld übrig hat und es nicht in die deutsche Wirtschaft gepumpt hat ist schließlich ein Egoist und Egoisten können wir in der heutigen Zeit nicht brauchen. Die WUK haben also beschlossen, dass die, nun staatlichen, Banken am Ende des Monats das noch vorhandene Guthaben direkt und unwiderruflich dem Staatshaushalt überweisen. Hierdurch entsteht ein großer Anreiz zu konsumieren und somit den Wirtschaftsmotor zu füttern. Bei größeren Anschaffungen wird nicht mehr gespart, stattdessen erhält man einen zinslosen Sparkredit, so dass der Erwerb nicht länger mehrere Monate oder gar Jahre aufgeschoben werden muss sondern direkt getätigt werden kann.

Liebe Bundesregierung, stelle dir nur die Möglichkeiten vor die sich hier ergeben, jeder Bürger könnte in Luxus leben, es wäre sogar eine Art Bürgergehalt möglich, das Geld geht ja sowieso wieder an dich. Jeder, wirklich jeder würde von den durch die WUK erarbeiteten Vorschläge profitieren. Okay jeder außer der Natur, aber da du eh zu Gunsten der deutschen Wirtschaft von zu hoch gesteckten Zielen im CO2-Verbrauch zurückweichen möchtest, sollte das für dich kein Problem sein.

Mit freundlichen Grüßen

Werbwolf
Vorsitzender der WUK

Permalink 5 Kommentare

Grmpf

Dezember 10, 2008 at 6:45 pm (Uncategorized) (, )

Gerade habe ich eine Tabelle untersucht und da sie viele Spalten hatte bin etwas näher an den Monitor ran. Dabei habe ich mich mit der linken Hand auf dem Tisch abgestützt während die rechte die Maus steuerte.
Nach einer Weile fiel mir dann auf, dass der Tisch seltsam weich war.
Bin dann mal kurz weg, Stempelfarbe von den Fingern waschen…

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